Station: Phong Nha
Gehört zur Reise: Vietnam

Von: 19.07.2025
Bis: 23.07.2025
19.07.2025
Ich hab tatsächlich halbwegs gut schlafen können im Nachtbus, man mag es glauben oder auch nicht - es war so.
5 Minuten bevor der Bus in Phong Nha ankam, wurde ich vom Busguide aufgeweckt. Um 5:30 stand ich dann am Straßenrand in Phong Nha.
Da mein Hotel den Check-In erst um 14 Uhr hatte, bin ich mal durch Phong Nha spaziert und hab mich an den Fluss gesetzt. Dort hab ich den Sonnenaufgang genossen (klingt romantischer als es war, ich war auch recht damisch unterwegs).


Um 6:30 hat dann ein Coffeeshop mit gutem WLAN und einer Klimaanlage aufgesperrt - was hieß, dass ich bereits um 6:15 davor gesessen bin und gewartet habe.
Little did they know, dass ich in diesem Coffeeshop von 6:30 bis um 13:30 sitzen und an ebendieser Website arbeiten werde.

Nach 7 Stunden hab ich dann doch den Coffeshop verlassen (die Mitarbeitenden fanden mich eh schon sehr unterhaltsam) und mich am Weg zum Hotel gemacht. Dort hab ich dann eingecheckt und nun im meinem Hotelzimmer weitergecodet.

Den Abend hab ich noch mit den obligatorischen Sommerrollen ausklingen lassen und geschaut, dass ich früh ins Bett komm für meine Höhlenwanderung am nächsten Tag.

20.07.2025
Kleines Frühstück und Kaffee, dann werd ich eh schon um 7:40 vom Oxalis Team abgeholt, für mein 2-tägiges Hang En Cave Adventure. Insgesamt sind wir 17 Gäste und in etwa genauso viele Mitarbeiter*innen vom Anbieter (3 Tourguides und einige Porter sowie Köche).
Zuerst erhalten wir eine 30 minütige Einführung in den Tagesablauf, Sicherheitsmaßnahmen, etc. Dann mussten wir ein Haftungsausschluss unterschreiben und Wertgegenstände einlagern, die wir nicht auf der Tour benötigen würden.



Warum machst du diese Tour in langer Hose und in langärmeligen Shirt?
Weil es im Dschungel Blutegel gibt, die von unten deine Beine raufkriechen, bis sie auf Gold stoßen. Und auf Armhöhe gibt es eine Pflanze, deren Blätter auf nackter Haut irrsinnigen Juckreiz auslösen (bis zu 5 Tage anhaltend) - That's why.
Dann gings eh schon mit dem Bus los zum Startpunkt der Tour, dieser war etwa 1h (ruckelige) Busfahrt entfernt.
Unserer Maintourguide (Tha) hat uns auch erzählt, dass wir die perfekten Tourbedingungen haben. Am Vorabend gab es einen Sturm und Regen - daher hatten wir angenehme 28 Grad am ersten Tag der Wanderung. 2024 hat er zur selben Zeit diese Tour mit einer Gruppe gemacht, wo es 38 Grad und 90% Luftfeuchtigkeit gab. Da sind ihm einige Leute eingegangen.
Der Start war bei einem kleinen Pavillon neben der Straße, am Rand vom Dschungel (im Ke Bang National Park).



Einer dieser 4 Blätter löst 5 Tage Juckreiz aus. Könntest du sie gut voneinander unterscheiden im Dschungel?

Ich auch nicht, deswegen hielt ich mich von allen Blättern fern.



Dann sind wir etwa 1 eineinhalb Stunden bis zum Doong Village gewandert (ein kleines Dorf, der im Dschungel lebenden Minority - 52 Einwohner*innen)

In der Baumkrone befinden sich Bienenstöcke. Dorbewohner*innen klettern die Rattanseile hoch und ernten den Honig.

Nach einem Mittagessen im Dorf ging die Wanderung weiter.


Insgesamt 3 weitere Stunden ziehen ins Land bis wir den Höhleneingang von Hang En erreichen.

Dann müssen wir uns unsere Helme (+dazugehörige Lampen) und Handschuhe überziehen - und ab in die Höhle!
Höhlenvid
Nach 10-15 Minuten "klettern" können wir unseren Campingplatz und eine weitere Höhlenöffnung sehen.



Von unserer Seite hinüber zu den Zelten mussten wir noch den Indoor See überqueren - wozu es ein kleines Floß gab.
Danach wurden die Zelte zugewiesen, die vollgeschwitzten Klamotten zum Trocknen aufgehängt und ab in den See (Abkühlung und Körperpflege zugleich).
Nach einem Lemon Tea gabs dann um 18:30 auch schon unser Abendessen. Ich hätts mir überhaupt nicht erwartet, aber das Essen war amazing. Nicht nur dafür, dass wir in mitten im Dschungel in einem wortwörtlichen Loch Campen würden (so gut hab ich sowieso noch nie während dem Campen gegessen), sondern das Essen war auch eins der besten, dass ich in Vietnam bis dato hatte.

Nach dem Dinner sind alle noch eine Weile einfach dagesessen und haben den Ausgang angeschaut.
Gerade die Americans wollten noch plaudern und irgendwelche Games spielen - ich war done for the day und bin um 9 Uhr ins "Bett" gefallen.
21.07.2025
Tagwache um 6 Uhr - wobei ich mit meinen 8/9 Stunden Schlaf eh fit war wie ein Turnschuh (ein frischer, kein alter ranziger). Um 7 gabs dann eine Beef Noodle Soup als Frühstück (und Kaffee natürlich, ohne geht gar nix). Danach würden wir den Rest von Hang En erkunden. Die Guides haben uns erzählt, dass die Route etwas angepasst werden musste - da es in der Nacht geregnet hat und daher der Wasserstand des durch die Höhle verlaufenden Flusses (und Sees) deutlich angestiegen waren. Dadurch waren einige Passagen nicht (sicher) erreichbar.
Nichtsdestotrotz konnten wir viel erkunden und waren noch 2 Stunden In der Höhle unterwegs.





Wir konnten sogar den "Hinterausgang" aus der Ferne sehen - dort konnten wir eben nicht hin, da die Strömung des zu überquerenden Flusses uns wahrscheinlich weggerissen hätte.

Zurück im Camp gab's um 10/10:30 ein early Lunch, da die Guides aufgrund des verschlechterten Wetters früher losstarten wollten.

Komplikationen könnten dazu führen, dass wir länger aus dem Dschungel bräuchten.

Also geht's nun die Route vom Vortag retour. Es wird den ganzen Tag leicht regnen - die Flüsse waren merklich kräftiger.
Im Doong Village haben wir dann noch eine kurze Pause mit Snacks gemacht. Dort haben die Porter zwei Jackfruits geschlachtet. Cute Doggos gabs auch.


Nun gab es noch die angekündigten Höhenmeter zu überwinden. Grad als enthusiastischer Hiker prinzipiell kein Problem - nur ist wandern in der Luftfeuchtigkeit ein schweißtreibendes Unterfangen. Aber wenigstens waren alle verschwitzt und grindig (auch die locals), dann schämt man sich weniger.
Nach 3 Stunden sind wir dann wieder am Startpunkt unserer Journey angekommen. Das obligatorische Bier und Abschlussgruppenfoto gabs auch.

Fazit: Super coole Experience, alles tiptop organsisiert - den Preis allemal wert.
Zwei Blutegel haben mich auch erwischt, das entsprechende Foto erspar ich euch. Nachdem ich das wem geschickt habe, wurde mir schon mitgeteilt, dass das keiner sehen (who know who you are - Bussi <3).
Nach dem Abendessen in der Unterkunft daneben (meine hätte ein Restaurant gehabt, aber irgendwie war hier nie jemand zu sehen - und damit mein ich nicht Gäste, sondern Leute von der Unterkunft).

Da ich am 23.07. weiterfahren wollte nach Huế, wollt ich an sich über meine Unterkunft etwas buchen - aber das Staff hat sich rar gemacht. Also ab ich auch das im Funny Monkey Homestay buchen wollen (das Duong Riverside Homestay hat zwar den besseren Namen, aber Service war - zumindest nicht präsent haha).
Ich wollte am Weg zu Huế die DMZ Bustour machen. Mit dieser würde man auch gleich zur DMZ aus der Zeit des Vietnamkriegs (oder Amerikakrieg - wie es in Vietnam genannt wird) fahren. Die Dame aus dem Hotel erzählt mir, dass bis dato noch niemand für den 23.07. diese Tour gebucht hat - und es mindestens 3 Leute sein müssten, damit sie stattfinden kann. Ich solle einfach am nächsten Tag nochmals bei ihr nachfragen, dann gäbs ja eventuell Teilnehmer*innen. Scheinbar bin ich mit 2 Tagen im voraus buchen einer der early birds.
22.07.2025
An dem Tag hab ich mir nichts vorgenommen, einfach slow in den Tag starten - und an der Website weiterarbeiten, damit die bald mal live gehen kann.
An sich hätte ich bei meiner Unterkunft ein Frühstück dabei gehabt, aber als ich um 8:30 beim "Restaurant" stand - war weit und breit kein*e Mitarbeiter*in zu sehen. Also bin ich in die daneben gelegene Unterkunft gegangen, um zu frühstücken (bin mir bis heute nicht sicher, ob die nicht eh zusammengehören - but who knows).
Nach 2 Stunden coden im Hotelzimmer, musste ich dann doch mal raus. Hab dann also einen Spaziergang zu einem altbekannten Coffeeshop gemacht. Dort wurde ich warm (oder kalt) mit einem Iced Oolong Milktea emfangen. Wie ein echter Tech-Bro hab ich also wieder meinen Laptop ausgepackt und dort weitergemacht.
Am Abend hab ich beim Abendessen im Funny Monkey mal vorsichtig nach dem Transfer am nächsten Tag nachgefragt - und ja, für die DMZ Tour gibt's nun genug Leute.
Somit hatte ich meinen Transfer für den nächsten Tag und die gewünschte Tour obendrein.
23.07.2025
Mein Tag startet wie jeder anderer auch in Phong Nha - ich steh auf, dusch mich, mach mich ready für Frühstück - nur um in meiner Unterkunft niemanden vom Hotel vorzufinden. Diesmal war ich jedoch leicht verwirrt, denn ich hab am Vortag extra mit dem Besitzer geschrieben, dass ich vor 7 Uhr auschecken und zahlen muss (weil ich für meine DMZ Tour um 7 abgeholt werde). Er hat mir das bestätigt und sogar noch ein Frühstück um 6:30 zugesichert. Nun bin ich am Fluss gesessen und hab nur eine ältere Dame gesehen, die die Terasse gefegt hat. Die hat mir dann eine Flasche Wasser für 20.000 Dong verkauft (die kosten normal 10.000 - bin mir recht sicher sie hat sich den Rest eingesteckt; aber auch das war mir wurscht, wenn ~30.000 = 1€ ist). Nachdem es dann schon 6:50 wurde und noch immer nicht der Besitzer zu sehen war, hab ich den Google Übersetzer ausgepackt und der Dame in vietnamesisch mitgeteilt, dass ich noch fürs Zimmer zahlen muss und in 10 Minuten weg bin. Sie hat dann die Tür vom Nachbarhaus aufgemacht und reingeschrien - dann kam der Besitzer (verschlafen) raus und hat mein Geld genommen.
Verabschiedet hat er mich dann doch noch mit einem Iced Coffee und einem Bánh mì und es ging mit dem Bus Richtung DMZ. Die Tour haben tatsächlich nur 2 weitere Leute gebucht gehabt - also grad das Minimum an Leuten. Und genau die beiden hatte ich auch bei der Hang En Tour dabei - ein älteres Pärchen aus der Steiermark. Selbst im Dschungel entkommt man nicht der deutschen Sprache.