Station: Huế
Gehört zur Reise: Vietnam

Von: 23.07.2025
Bis: 25.07.2025
23.07.2025
Bei der DMZ angekommen erwartet uns schon der Guide, der uns durch die Vịnh Mốc Tunnel führen wird. Hier haben sich im Vietnamkrieg die Dorfbewohner*innen vor Bomben versteckt - auf knapp 2km Tunnel lebten zeitweise mehrere Hundert Menschen. Es wurden insgesamt 17 Babies in diesen Tunneln geboren.




Danach geht die Busfahrt weiter für 2h nach Huế.
Um 13:30 im Hotel angekommen, wird mal im Zimmer gechillt - bis ich draufkomme, dass ich nur 2 Nächte in Huế bin und daher, wenn ich alles sehen möchte, heute noch rausmüsste. Also geht's mit hungrigem Magen Richtung Zitadelle (Stadtmauer der imperialen Stadt der Nguyen-Dynastie, von 1802 bis 1945). Zeit für ein Mittagessen ist nicht wirklich, da ich nur knapp 2 Stunden habe, bis die Zitadelle schließt. Daher schnappe ich mir nur eine geschnittene Mango von einem der Fruchtstände und snacke sie am Weg zum Eingang.
Dort angekommen möchte ich mir ein Combo-Ticket kaufen, damit ich gleich eins hab für alle relevanten Sites in Huế. Dies kostet leider mehr, als ich in Cash dabeihabe (in Vietnam ist Bargeld noch immer zu 99% die einzige Zahlungsmöglichkeit). Der Mitarbeiter verweist mich mit einer Handgeste zu seiner Kollegin am Nebenschalter - ich nehm das als Zeichen, dass ich dort mit Karte zahlen kann. Sie sagt mir, dass ich 530.000 Dong in Cash zu zahlen habe und es keine Kartenzahlung gibt (in einer Mischung aus Englisch und Vietnamesisch). Ich deute ihr, dass ich nicht genug Cash dabei habe und zudem ihr Kollege mir gesagt hat, dass ich bei ihr mit Karte zahlen kann. Ohne zu zögern packt sie nun ein Kartengerät aus der Schublade raus und ich kann doch mit meiner Karte zahlen - woher auch immer diese "Logik" kam.
Die Zitadelle war spannend zu sehen, nur leider ist die imperialte Stadt größtenteils in Ruinen, da sie im Vietnamkrieg von den USA zerbombt wurde. Auch heute noch ist die Restaurierung der imperialen Stadt im Gange.




Nach diesem Kulturbesuch ist mein Bedürfnis nach Essen bereits sehr groß und ich wandere durch die halbe Stadt, bis ich eins der vom Hotel empfohlenen Restaurants erreiche. Jede Region in Vietnam hat eine eigene Küche - und Huế ist bekannt als eine der besten unter ihnen. Nur leider kann man Google Maps in Vietnam bedingt vertrauen - den ich steh nach einer Stunde Spaziergang nun vor der ersten Empfehlung. Nur leider befindet sich an dieser Adresse offensichtlich nicht der auf Google genannte Eintrag - das Lokal existiert schlicht nicht (mehr?). Schon recht hangry suche ich das zweite Lokal auf. Dieses Restaurant existiert nun tatsächlich (mashallah). Da es weder eine englische Karte noch eine englisch sprechende Person in diesem Lokal gibt, nehm ich einfach das Gericht, was ich als gemischte Platte wahrnehme (da das Lokal für zwei Gerichte "berühmt" ist, wie ich später herausfinde - konnte ich damit nichts falsch machen).

Da in dem Lokal reger Betrieb herrscht, bestell ich nicht eine weitere Runde, sondern ziehe von dannen. Noch immer hungrig spazier ich Richutng Hotel und such auf Google Maps nach einem halbwegs gut bewerteten Streetfood Lokal. Gesagt, getan: in einer Seitengasse fand ich so ein Établissement. Bis auf die Besitzerin und einer Freundin von ihr, saß niemand dort. Beide waren sichtlich verwundert, dass ein westlicher Tourist hierher gefunden hat. Das "Lokal" sah besonders dreckig aus. Trotzdem setzte ich mich mal auf einen der Plastikstühle und wollte eruieren, ob ich hier eine Lebensmittelvergiftung riskiere. Nach dem die Besitzerin eine der Gewürzschüsseln öffnet, um mier zu zeigen, was sich darin befindet (normalerweise sind hier selbst eingelegte Chilis, Chiliöl, etc. zum selbst nachwürzen, drinnen) - und mir ein sagenhafter Gestank entgegenschlägt, war mir klar: Das ist hier kein Risiko, sondern ein Death Sentence. Bis heute weiß ich nicht, ob sie mich verscheuchen wollte oder was ihr Plan war. Als ich aufgestanden bin und verschwand - haben beide leise gelacht (bezahlende Kundschaft verlieren kann also auch funny sein - ich fands auch funny, wenn ich ehrlich bin).
Nun reichts mir mit den Experimenten und ich geh ins touristische Zentrum von Huế - hier zahlt man zwar einen leichten Aufpreis, aber die Qualität ist solide.
Nun bestell ich mir nochmal ein Huế Food Set für eine Person.


Im Essenskoma befindlich wanke ich in mein Hotelzimmer.
24.07.2025
An diesem Tag steht nun eine Tour zur Thien Mu-Pagode (älteste Pagode in Huế) und zwei Mausoleen von Kaisern der Nguyễn-Dynastie (Minh Mang sowie Khai Dinh) an. Lucky Me hab ich kurz aber dafür schlecht geschlafen. Ich hatte einen leichten Migräneanfall. Auf einmal riecht man allerlei Dinge, von denen man vorher keine Wahrnehmung hat - grad in Südostasien keine Empfehlung. Ibuprofen safed my life. Also auf gehts zur Pagode.



Auch hier wurde das Auto von Thích Quảng Đức ausgestellt, der sich 1963 in Saigon aus Protest gegen die Diskriminierung von Buddhisten in selbst angezündet hat.

Zum Mittagessen, als Pause zwischen dem Besuch der Pagode und der Mausoleen, gab es etwas Altbekanntes:

Dann zum Minh Mang Mausoleum.


Hier wird vom Tourguide auch ein Glas Minh Mang Rice Wine angeboten - ich trinks, warum auch nicht. Als ich ihn fragte, ob er nicht auch eins trinken mag, schüttelt er nur kräftig den Kopf (kein vertrauenerweckender Bursche).

Dann ab zum Khai Dinh Mausoleum.


Danach gibts noch einen Abstecher zu einem kleinen Dorf auf einer Anhöhe, mit schönem Aussichtspunkt.



Zurück im Hotel brauch ich noch ein Abendessen und bin dank der überwundenen Migräne eh ready für Schlaf. Ich gönn mir noch eine Bún bò Huế (Spezielle Beef Noodle Soup aus Huế) an einem trustworthy Streetfood Stand.

25.07.2025
Statt dem schnellen Transfer von Huế nach Đà Nẵng, hab die scenic Route gewählt mit Tourguide gewählt. Pick-Up ist um 8:30 und ciao baba Huế.